JENS LEKMAN
every heartbeat needs a reason

Jesus, manche Platten hören einfach nicht auf zu wachsen. So voller wunderbarer Details sind sie, dass man immer noch, nach all dieser Zeit, Neues entdecken darf. Wie unzählige kleine Lichter, die nach und nach angehen und unaufhörlich mit ihrem plötzlichen Glanz das schon Bekannte in ein leicht anderes Licht stellen. So entsteht ein Raum, mit heller werdendem doch stets flackerndem Licht. So vieles den Schattenwürfen auch entspringen mag, etwas wird immer im Dunkeln sein. Man fühlt sich wohl, inmitten dieser so leicht zugänglichen Komplexität, inmitten dieses so frei beweglichen Reichtums. Weil man es so oft erfahren darf, dieses einen ganz euphorisch machende und zugleich beruhigend durchflutende Gefühl gelungener Resonanz.

Night falls over Kortadela ist solch eine Platte. Allein das Stück Postcard to Nina fühlt sich an wie eine kleine Sensation – auch literarisch. Manchmal mag man es kaum glauben. So viel Spaß hat Herzschmerz schon lange nicht mehr gemacht. Um dabei gleichzeitig so sehr zu berühren.

Man selbst tut sich da ja eher schwer. Die Traurigkeit und die Freude zusammen zu bringen, so recht gelingen will einem das nicht. Wir legen uns eben gerne fest. Zumindest in diesem Fall. Und heute soll gelacht werden. Und die nächsten hundert Jahre sowieso. Er ist uns aber auch wirklich wichtig, unser ganz persönlicher Beitrag zur weiteren Werdung unserer netten kleinen, gespaltenen Gesellschaft. So ganz Borderline eben. Also rennen wir dann auch, immer einen Schritt vor uns selbst hereilend, durch die Gegend, um ja nicht zu merken, dass wir uns ja eigentlich - so vom Gefühl her - genauso gut an der nächsten Ecke dazu legen könnten. So ab und an zumindest. Aber das soll ja keiner wissen. Schon gar nicht wir selbst.

Deswegen dürfen wir erst gar nicht damit beginnen. Mit dem zur Ruhe kommen. Mit dieser Leere wollen wir nun wirklich nichts zu tun haben. Wozu auch? Zum Schluss merken wir noch, wie viel uns die anderen eigentlich wirklich bedeuten. Und das wollen wir gar nicht. In Zeiten des hyperflexiblen Subjekts könnte sich dieses Bewusstsein als fatal erweisen. Bleibt uns deswegen nur die Flucht, der Abstand als Schutz? Weil sie unsere Fähigkeiten übersteigen, all die Trennungen, all die unvermeidbaren Abschiede? Weil wir es einfach nicht mehr beherrschen, das Spiel aus Nähe und Distanz. Nicht unter diesen Umständen. Man will ja um Gottes willen nicht riskieren im Weg zu stehen. Also stopfen wir weiter unaufhörlich diese übervolle Welt in uns hinein und rauschen, ja bestenfalls huschen im Schein ständiger Erreichbarkeit tagtäglich fröhlich aneinander vorbei. Um mal wieder ganz aufgeregt zu berichten, was wir schon wieder alles gemacht und erlebt haben. Auch wenn man uns fragt wie es uns geht. So ganz „Wow!“ eben. So ganz ausschließlich.

Verdammt, nur manchmal, dann kommen sie eben doch, die leisen Zweifel, ob das wirklich alles so stimmen mag. Diese ganze Überlegenheit, dieses ganze schmerzfreie aber eben auch verwirrte Dasein. Morgens zum Beispiel, wenn wir uns wundern, dass sich schon wieder derselbe Mensch in unsere Träume geschlichen hat. Dann überfällt uns für einen kurzen Moment das ungute Gefühl, dass wir ja vielleicht mit dem, von dem wir dachten, wir hätten es längst abgeschlossen, noch gar nicht erst begonnen haben. Ach, das Abschiednehmen, es fällt uns schwer.

Lekman hat sein Mittel gefunden, um mit dem existentiellen Kummer fertig zu werden. Er schreibt und singt Lieder voller Ironie und Pathos. Aus deren Mitte sich zum Schluss doch nichts anderes als ernsthafte Berührtheit auftürmt. Eine seltsam von Kitsch befreite Schönheit, mit deren Kraft man sich auf einmal traut, der Tragik unserer Leben zu begegnen. Da lacht man sich weinend das Herz aus. Oder eben anders herum. Egal. Plötzlich fühlt es sich gar nicht mehr so schlimm an, die Sache mit dem gebrochenen Herzen. Dabei macht sich diese sanfte Komik nicht wirklich lustig, schon gar nicht über den Schmerz. Sie will ihn nicht abschütteln, nein, sie will ihn einfach erträglicher machen. Indem sie ihn zu sich holt. Schmerz und Humor sind versöhnt. Und somit die Gefahr absoluter Schwere bzw. stupider Oberflächlichkeit gebannt.

Und so erleichtert uns Lekman die eigene Trauerarbeit, den Umgang mit dem scheinbar Unerträglichen, und zeigt eine Möglichkeit, das schwarze Loch zu umspielen, welches diesen Prozess so gefährlich macht. Und man ahnt, was es bedeuten würde, irgendwann selbst diese Gratwanderung zu meistern: das Leben wäre wieder ganz es selbst. So verflucht schwer und unfassbar schön zugleich. Eines, das uns im besten Falle jeden Tag aufs Neue das Herz bricht, ohne dass wir je ganz daran zerbrechen. Empfindsamkeit als Ausdruck höchster Lebendigkeit. Und vielleicht ist Krankheit in diesem Sinne nichts anderes als der vorläufig gescheiterte Versuch, unsere Verletzlichkeit in eben diese zu verwandeln, ohne als Konsequenz dieses Misslingens sich selbst an den eigentlichen Wahnsinn der angepassten Normalität zu verraten. Ein mitunter qualvolles und letzlich doch immer wieder erhebendes sich selbst treu sein. Denn nach und nach, also so ganz allmählich, lernen wir ihm zu begegnen. Diesem Schmerz. Jens Lekman hilft uns dabei.



190308

JENS LEKMAN night falls over kortadela (secretlly canadian)

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AUDIOVISUELL sipping on the sweet nectar

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AUDIOVISUELL postcard to nina (live)

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AUDIOVISUELL pocketful of money (live)

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AUDIOVISUELL opposite of hallejulah (live)

 



HITS HITS HITS

PHOSPHORESCENT wolves (live in NYC)
singer/songwriter

 

PHOSPHORESCENT at death, a proclamation
singer/songwriter

 

 

Hammock
losing you to you

Musik, zu der man am Besten nachts im Bett liegt und Bücher liest, in denen es draußen ganz kalt ist, und drinnen ganz warm. Wo das Zuhausesein auch Nähe fühlen bedeutet und vielleicht auch deshalb die Welt vor der Tür nicht nur beängstigend ist, sondern auch endlos weit und voller Möglichkeiten. Und das, weil da jemand ist, dieser eine Mensch nur, der Sinn macht, auch im Chaos. Dieser eine jemand, der es schafft, bei sich zu bleiben. All die Zeit über.

Und manchmal, spät nachts also, wenn aus diesem Gemisch des Gehörten mit dem Gelesenen plötzlich etwas schon fast verschollen Geglaubtes, Wärmendes in einem aufsteigt, ergibt alles auf einmal wieder einen Sinn. Und dann erblickt man sie plötzlich wieder, die Welt um einen herum. So deutlich in ihrer Schönheit. Und man staunt und ist ganz ergriffen, von all den Formen und Farben. Wieso nur hatte man sie aus den Augen verloren?

Und dann erinnert man sich und die Dinge tun einem plötzlich unendlich leid und weh, und man möchte sich am liebsten entschuldigen. Und verzeihen. Auch endlich sich selbst. Die elendige, diffuse Verzerrung ist einem anderen Schmerz gewichen, dem eigentlichen. Der, vor dem man die ganze Zeit davon gelaufen ist, solange, bis man gar nicht mehr gespürt hat, dass man auf der Flucht ist. Dabei stand man die ganze Zeit still. Nur der Schatten hatte sich bewegt. Und das alles, weil man es nicht ertragen hat. Man wußte nicht wie, es war zu viel. Einfach so.

Aber jetzt geht es. Und dann kommt es vor, dass man weint. Und manchmal, wenn man wirklich ganz viel Glück hat, mischt sich in diesem Moment noch der Regen dazu. Und man hört ihm so gerne zu, dem Regen, wie er immerzu gegen die Fenster tropft. Und dann verschwindet diese Leere noch ein kleines bißchen mehr.

200108

HAMMOCK kenotic/... (hammock music)

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GESCHRIEBENES
Pferde stehlen - Per Petterson



HITS HITS HITS

DAN DEACON : : woody woodpecker
# wow

 

HOT CHIP : : my piano
# electro

BON IVER : : flume
# haunting falsetto singing

JOHN MAUS : : through the skies for you
# electro

PANDA BEAR : : bros
# freak electro surf

 

TAKEN BY TREES : : tell me (live)
# singer/songwriter

 

AVETT BROTHERS : : paranoia in b flat major
# some kind of roots music

JUNIOR BOYS : : in the morning (hot chip remix)
# electro

 

 

 

Joanna Newsom
too special

Ach, wie sehr ich Menschen bewundere und beneide, die wirklich sie selbst sind. Man spürt es sofort. Und man staunt, dass gerade sie es sind, die sich kein bißchen besser fühlen als der Rest. Das alles ist ja doch so viel gesünder als irgendein Szenehype, so viel unaufgeblasener, so viel weniger künstlich erzeugt. Ihre Echtheit ist so wohltuend und schenkt verloren gegangenen Glauben zurück, an eine Substanz, die man so vermisst hat. Und man selbst, schon längst zum Kunstobjekt, zur eigenen Karikatur verkommen, fühlt seine eigene versteckte Verlorenheit beschämend deutlich und erinnert sich an das, was man eigentlich all die Zeit über schon wußte und mal wieder nur vergessen hat: nur darum geht es.

Und wenn man sich dann in fake city nur einen Millimeter neben der Hypespur bewegt, begegnet man Menschen wie diesen, und man steht zu zwanzigst und dreißigst in doch eigentlich bekannten Clubs und wundert sich über all den leeren Raum, der einen umgibt. Und man ist ganz ergriffen von dieser unaufgeregten Natürlichkeit, die sich dort oben auf der Bühne zeigt - trotz der vielen Anerkennung, die sie woanders an besseren Orten zu Recht erfahren. Kein Gepose, das Lachen ist echt, auch die leichte Unsicherheit und natürlich die Seele, und man ist glücklich, weil man sich fühlt, als sei man endlich mal wieder angekommen, und der Wahrheit näher, aber auch traurig, weil man sich ein wenig verloren fühlt. Hier in dieser Stadt.

Die großartigen Beach House. Oder Elvis Perkins, The Fiery Furnaces und der geradezu unfassbar echte Scott Matthew. Längst haben sie ihre Vorbilder transzendiert, sie wollen nicht mehr einfach nur gefallen. Ihre Kunst ist keine Kopie, kein berechnender Versuch irgendwo aufzuspringen, sondern ein inspirierter, und doch eigener Ausdruck.

Auch Joanna Newsom ist so ein Beispiel. Aufgewachsen irgendwo in den Weiten des amerikanischen Kontinents hatte sie das Glück, in all ihrer Eigenwilligkeit akzeptiert und gefördert zu werden. Mit sechs Jahren hat sie ihre erste Harfe bekommen, auf ihren ausdrücklichen Wunsch hin. Von da an spielte sie jeden Tag. Bald begann sie auch nachts aufzustehen, um zu üben - weil sie nicht anders konnte. Etwas war wach in ihr. Und wurde immer weiter. Ihr eigener Mikrokosmos.

Auf mehreren Konzerten habe ich sie gesehen und sie wirkte so natürlich, obwohl ihr die Herzen zu fliegen, obwohl sie überall von der Kritik gefeiert wird. Sehen zu dürfen, wie ihre Hände über die Seiten ihres Märcheninstruments fließen, das ist wundervoll. “You're so gorgeous!”, und so ähnlich wird immer wieder in den Pausen zwischen den Liedern in deren andächtige Stille hinein gerufen. “Thank You”, antwortet sie leicht beschämt. Mit leiser aber fester Stimme. Immer wieder. So unaufgesetzt und so viel bescheidener als so manche im Publikum, die dachten sie seien sonst wer, die Crème, oder keine Ahnung was. Menschen, die ihr Gefühl der Besonderheit, untrennbar mit dem Gefühl verbunden haben, so unbedingt etwas Besseres zu sein. Kennen wir. Auch von uns selbst wahrscheinlich.

Und dazu fällt mir ein.

Die größten Faschisten, die mir dieses Jahr über den Weg gelaufen sind, waren unter den Mitgliedern einer Hippykommune, die sich auf irgendeine gottverdammte Insel zurück gezogen haben. Wenn man da nicht mit orangefarbenen Stoffhosen aufkreuzt, wird man einfach nicht wahr genommen. Man exisitiert nicht. Verabscheungswürdiger Zivilisationsdreck ist man, allerhöchstens, in zu engen Hosen und ohne Filz in den Haaren. Ohne gelb, grün, rot. Und man ist erstaunt und klüger. Versteckt Uniformierte also, in luftigen Gewändern, scheinheilige Mogelpackungen randvoll mit Konzepten. Anhänger einer Idee, zu der sie keinen einzigen eigenen Gedanken beitragen. Geschweige denn Liebe. Und das alles, um sich irgendwo fernab jeglicher Realität als bessere Menschen zu fühlen. Das ist natürlich auch mal 'ne Möglichkeit seiner Minderwertigkeit zu entfliehen - da bekommt man doch glatt Lust auszusteigen.

Ach, wie sehr ich Menschen mag, die wirklich sie selbst sind. Und solche, die sich danach sehnen. Die spüren, dass ja doch irgendetwas nicht ganz stimmt. Die wenigstens ab und an in sich selbst und anderen suchen. Nach etwas, woran man endlich wieder glauben kann.



221207

JOANNA NEWSOM the milk-eyed mender/... (drag city)

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AUDIOVISUELL sprout and the bean

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AUDIOVISUELL clam, crab, cockle, cowrie



HITS HITS HITS
THE FIERY FURNACES : : ex-guru
# out of love

 

THE CAVE SINGERS : : dancing on our graves
# independent

 


Saint Thomas
truth was never spoken

Bei manchen Dingen, die einem widerfahren, fragt man sich wirklich, wer sich die ganze Scheiße eigentlich ausdenkt. Zu abtrus und ungerecht erscheinen einfach manche Verstrickungen des Zufalls. Und man selbst mit seinem kleinen Ego darf dann schauen, wie man mit all dem klar kommt, ohne auch nur annähernd überhaupt fassen zu können, was gerade passiert. Immerzu muss man mit dem Kopf schütteln. Nachts liegt man erschreckend wach im Bett und versucht seinen Humor nicht ganz zu verlieren und siehe da, plötzlich überfällt sie einen wirklich, die Komik der Ironie, die ganze Bizarrheit der Situation, und man lacht, wie ein Wahnsinniger, als ginge es gar nicht mehr um einen selbst. als könne sich alles nur um ein bösen Traum handeln.

Doch viel zu schnell durchfährt es einen wieder, das nackte Bewusstsein über die Realität und alles bleibt einem abermals im Halse stecken und man flucht und windet sich und versucht verzweifelt dem feinmaschigen Netz zu entkommen. Angestrengt sucht man, irgendein Schlupfloch muss es doch geben, wo man Schutz findet, wo man sich einnisten kann, wo sich die Realität irgendwie ertragen läßt. Nur eine Winzigkeit, von dem inneren Frieden, den man einst kannte, wünscht man sich zurück. Das alles ein klein bisschen so ist, wie es zuvor war und man wenigstens ab und zu sagen kann, ach, ist doch alles halb so schlimm. Doch man wird nicht fündig und die Geschichte wird und wird nicht besser, egal wie man sie dreht und wendet.

Also bleibt einem nichts anderes übrig als die Flucht, aber eigentlich ist es albern, der Moment des Erwachens liegt ja doch in der Natur der Dinge, das weiß man, man ist alt genug. Und es hilft einem auch nichts, dass man weiß, dass eigentlich alles gar nicht so dramatisch ist und tagtäglich tausend Million Mal schlimmere Dinge passieren, überall auf der Welt, zu jeder Sekunde, denn man ist nicht dort, man ist hier und jetzt und würde vor lauter Scham am liebsten die verfluchte Stadt verlassen. Und zum Schluß bleibt nur die nüchternste aller Erkenntnis, dass mal wieder nur

die Zeit helfen wird, die langsamste aller Rettungen, und man sehnt sich nach Monaten, nach Jahren, ganz schnell sollen sie vergehen, aber die Zeit kennt keine großen Gefallen, sie kennt weder ein Zurück noch ein sprunghaftes nach Vorne. Immer nur dieses gleichmäßige Ticken und eigentlich, auch das weiß man, darf man gar nicht darauf achten, darf man gar nicht zu genau hinsehen. So werden aus Sekunden nie Jahre.

Da kommt man doch ganz schnell den eigenen kranken Anteilen wieder ein gutes Stück näher. Dieser zum Teil überwältigenden Energie. Und ja, auch das gehört zum letzten Jahr, die Musik von Menschen, die offen mit ihren psychischen Verletzungen umgehen. Klar, Daniel Johnston und Roky Erickson aber noch viel greifbarer für mich der Norweger Thomas Hansen alias Saint Thomas. Es hat mich getroffen zu erfahren, dass er letzten Monat "im Alter von 31 Jahren tot in seiner Wohnung in Oslo aufgefunden worden ist". Er hatte dieses Tagebuch auf seiner Seite und darin war er so ehrlich - zu sich selbst und der Welt. Schonungslos hat er sein inneres Chaos, seine emotionale Instabilität offenbart. Radikal direkt. Gnadenlos er selbst. Seinen Kampf, seine eigene Hölle so zu zeigen, war mutig, aber vielleicht war es nicht nur das, sondern vielleicht wurde er auch von Wut und Trotz angetrieben. In Zeiten, in der das Traurige und Negative sich oft so alleine fühlt, ohne Resonanz, gefangen im Selbst. Auf der Flucht vor der eigenen Minderwertigkeit und im Sog der Großartigkeit wird allerorts versteckt und überdeckt. Kriegen wir unsere Einsamkeit denn wirklich so aufgelöst? Für länger als eine Nacht?

Seine Freunde beschrieben ihn als warmherzigen Menschen voller Seele und Ausdruck. Und voller Zweifel und Mißtrauen. Gegenüber sich selbst und allen anderen. Saint Thomas Hansen war in Sachen Authentizität und Offenheit eine große Inspiration. Und wird dies auch bleiben.

Rest in peace.


231007

SAINT THOMAS dito (racing junior)

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AUDIO cornerman

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AUDIOVISUELL
true love will find you in the end
AUDIOVISUELL morning dancer #Daniel Johnston



HITS HITS HITS

TAKEN BY TREES : : lost and found
# out of love

 

JENS LEKMAN : : your arms around me
# sweet swedish pop

 

ELVIS PERKINS : : while you were sleeping
# singer/songwriter

 

THE KNIFE : : heartbeats
# electro

 

RADIOHEAD : : all i need
# radiohead

 

WOLF PARADE : : believe in anything
# rock!

 

ETERNAL SUNSHINE OF THE SPOTLESS MIND
# theme song

 

APPARAT : : you don't know me
# electro

 

THE ZOMBIES : : this will be our year
# in love

 

BAND OF HORSES : : no one's gonna love you
# indie

 

 

Eluvium
talk amongst trees

Alles vibriert und wabbert. Unzählige kleine, freie Bewegungen. Das Rascheln der Blätter im Wind, ihr vielstimmiger Gesang, ihr Tanz im Sonnenlicht. Dieser immer einzigartige und vergängliche Ausdruck. Die eigene äußere Hülle wird stimuliert, Fühler, unendlich in der Zahl, strecken sich aus, werden zum Schwingen gebracht. Alles ist wach gekitzelt, bereit sich hinzugeben.

Alles wird geerdet durch diesen einen Ton. Er ist voll und satt. Aus dem Innern strömend atmet er ruhig und fest. Unveränderlich. Unaufhörlich. In seinem Dasein schenkt er Vertrauen. Ein gleichmäßiger Puls, aber niemals mechanisch, kein Beat, vielmehr ein wiegendes Auf und Ab, erhaben wie Wellen auf dem offenen Meer. Plötzlich spürt man die eigene Mitte, wie sie ganz ausgefüllt wird, wie dieser Raum in unserer Brust als Resonanzkörper dient. Und man selbst zum Ton wird.

Ein Baum. Mit tief in die Erde reichenden Wurzeln, die sich dort nähren und den festen Stamm unaufhörlich mit Kraft und Stärke versorgen. Eine Zuversicht, die sich entfaltet und in alle Richtungen streckt, den Raum erforschend, immer feiner und verspielter. Bis hin zu den Blättern. So wenig nur noch mit dem festen Körper verbunden und dabei doch noch ganz von seiner Tiefe erfüllt.

Das Männliche und Weibliche vereint.

141007

ELUVIUM talk amongst trees (temporaray residence)

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AUDIOVISUELL
taken
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AUDIO
new animals from the air

 



HITS HITS HITS
JUNIOR BOYS : : like a child
# electro

 

JUNIOR BOYS : : in the morning
# electro

 

JOHANN JOHANNSSON : : odi et amo
# experimental

 

THE FIELD : : a paw in my face
# electro
FRIENDS OF DEAN MARTINEZ : : landfall
# transcendental


 

Beach House
all i have left is the only place i've been

Die Welt ist verschleiert, versunken in dichtem Nebel. Das feuchte Grau ist vollgesogen, mit Tönen aus einer fernen Welt, schwer und gedämpft schleppen sie sich voran. Nebel und Musik sind eins, untrennbar vereint. Und sie sind überall. Ausschließlich sie. Es ist der geisterhafte Gesang einer Sirene, einer der einen sofort ganz umhüllt. Gebannt lauscht man wie die Ferne einem ins Ohr flüstert. Und wie sie sich warm und weich ausbreitet, wie aus ihr Nähe wird. Wie sie auf einmal ganz und gar ausfüllt.

Innen und Außen sind nicht mehr getrennt.

Und man schläft gerade ein. Alles versinkt und erste kurze Bilder schießen aus dem Innern hoch, erhellen wie zuckende Blitze die Schwärze. Und doch hört man sie noch, die Stimmen aus dem Nebenzimmer, weit weg und doch, weil die Außenwelt nur noch aus ihnen besteht, plötzlich ganz nah. Und dann gibt es nur noch sie und man nimmt sie auf, ganz in sich auf, nur sie, und dort schenken uns die Stimmen aus der Ferne ein Gefühl des zu Hauseseins, des sich Nahseins.


090607

BEACH HOUSE dito (carpark records)

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AUDIOVISUELL
master of none
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AUDIO
apple orchard (so schön wie es nur geht)